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Ottonen

(919 - 1024)


Die Ottonen waren eine christliche Herrscherdynastie die am Anfang der deutschen Nationwerdung steht. Eigentlich handelt sich dabei um die Liudolfinger, nach dem sächsischen Grafen Liudolf. Aber sein Nachkomme Otto d.Gr. ist eben viel berümter. Die Liudolfinger treten in die Öffentlichketi der Geschichtsschreibung durch König Heinrich I., welcher den Beinamen "der Vogler" trägt. Als Sohn Herzog Otto des Erhabenen (von Sachsen) wird er um 876 geboren und übernimmt im Mai 919 von Konrad I. die Herrschaft. Die Verbindung zu St. Michael als Reichspatron wird schon bei Heinrich I. deutlich. Heinrich I. gründet die Burg Meissen

Ein schönes Gemälde dazu findet man in der Albrechtsburg in Meißen. Dort ist König Heinrich I. dargestellt, wie der den offiziellen Akt der Gründung der Burg Meißen im Jahre 929 vollzieht und ein Vasall den Lehnseid ablegt. Dabei hält der König das Michaelsbanner in der Hand.

Damals waren die heidnischen Ungarn, ein Reitervolk asiatischer Herkunft, eine große Gefahr für das ostfränkisch-deutsche Königreich. Durch Plünderung, Mord, Brand, Vergewaltigung und Verschleppung von Gefangenen verbreiteten sie Angst und Schrecken. Weil sie unbesiegbar schienen wußte König Heinrich I. kein anderes Mittel, als mit den Ungarn einen neunjährigen Waffenstillstand zu schließen und Tribute zu zahlen. Er war jedoch nicht so dumm wie spätere deutsche Politiker, die freudig und beständig nur zahlen und zahlen. Sondern er rüstete in den folgenden Jahren sein Reich für die entscheidende Auseinandersetzung und ließ 932 den Waffenstillstand in ehrenhaft deutscher Art aufkündigen. Darauf fielen die Ungarn mit unbändiger Gewalt in Thüringen ein. Bei Riade an der Unstrut warf sich Heinrich ihnen am 15. März 933 mit einem fränkisch-sächsischen Aufgebot entgegen. Dem christlichen Heere wurde das Feldzeichen mit dem Bild des Erzengels Michael voran getragen. Heinrichs Heer siegte. Die Streitmacht der Ungarn wurde zwar nicht vernichtet, aber zu Lebzeiten Heinrichs I. fielen sie nicht mehr in Deutschland ein.

Heinrichs erster Sohn war Otto I. (geboren 23.11.912) und herrschte von 936 bis 973. Unter ihm überfielen die Ungarn 954 das Reich erneut, sogar schlimmer als zuvor. Sie verwüsteten Bayern, Schwaben, Franken und Lothringen. Im Sommer 955 drangen sie wiederum plündernd und sengend in Bayern und Schwaben ein. Anfang August belagerten sie Augsburg, doch der hl. Bischof und Reichsfürst Ulrich verteidigte es mit großem Geschick. Otto I. rückte mit einem Reichsaufgebot heran. Am 10. August 955, dem Festtag des hl. Laurentius, griff Otto I. die Ungarn "auf dem Lechfeld" an. (Vermutlich liegt der tatsächliche Ort der Schlacht jedoch westlich der Wertach bei Leitershofen.) Dieser Sieg ebnete Otto den Weg zur Kaiserkrönung und brachte ihm den Beinamen "der Große" ein.

Otto I. führte als Reichsbanner, man möchte fast sagen selbstverständlich, das Michaelsbanner mit sich. Wie schon bei Riade rief das christliche Heer den himmlischen Feldherrn Michael um Hilfe an. Der Sieg wurde also vor allem dem hl. Erzengel Michael und dem hl. Laurentius zugesprochen. Diesmal erlitten die Ungarn eine vernichtende Niederlage, nur wenige konnten sich nach Ungarn retten. Es war ein welthistorisch bedeutender Sieg.

Das ungarische Reitervolk wurde seßhaft und eine andere Sippe übernahm die Regierung. Die Ungarn wurden christlich und ihr Gemeinwesen gelangte durch die Anteilhabe an der abendländischen Kultur rasch zur Blüte. Und als fünfzig Jahre später mit Heinrich II. das deutsche Volk einen heiligen Kaiser sein eigen nennen durfte, hatten auch die Ungarn mit Stefan einen Heiligen als König, der mit der Schwester des Kaisers verheiratet war. Die Bedeutung St. Michaels wird dabei meist vernachlässigt.

Doch auch diese beiden Ungarnsiege, hatten auf Dauer nicht zur Folge, daß sich die Vorstellung vom hl. Michael als Patron des Reiches im Bewußtsein des Volkes oder deren Führungsschichten verfestigte. Unter Otto II. wurde das Bild Michaels im Reichsbanner durch den römischen Adler ersetzt. Aber Heinrich II. ließ im berühmten Baseler Antependium sich und Kunigunde klein vor Christus knieend, St. Michael aber groß, die Reichsinsignien haltend, neben diesem stehend als deutschem Schutzpatron abbilden. Auch Klöster wie St. Michael in Hildesheim und in Bamberg zeugen vom hohen Stellenwert des Erzengels in Deutschland des Mittelalters. Kaiser Heinrich II.

Von besonderer Bedeutung ist die Bestätigung von St. Michael als Patron des ostfränkischen, also deutschen Reichshälfte. Denn 813 hatte Karl d.Gr. noch für das ganze Reich vom Atlantik bis zur Oder gehandelt. Im Jahre 1022 unternahm Heinrich II. jedoch eine Wallfahrt zur Erscheinungsgrotte des Erzengels auf dem Monte Sant´Angelo im apulischen Garganogebirge bei der er St. Michael bat auch weiterhin der Schutzherr für das Deutsche Reich und Volk zu sein. Der Legende nach soll Michael seine Bereitschaft dafür zugesagt haben, solange sich das deutsche Volk dessen würdig erweist.




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